Gemeinsame Ökonomie kann uns helfen, von dem Gedanken wegzukommen, dass ein Mensch nach seiner Leistung bewertet wird.
Vielmehr kann jeder Gelegenheiten ergreifen, seinen persönlichen Anteil leisten, weil er es will, und wird akzeptiert, weil er Mensch ist.
Der Grundgedanke des gegenseitigen Gebens trägt wirtschaftlich und gibt uns den Sinn der Arbeit zurück. Wir wollen zusammen etwas erreichen, einen Weg gehen, uns entwickeln.
Wir übernehmen aus uns selbst heraus bewusst Verantwortung für unser Tun und für einander.
Das entbindet uns nicht davon, unsere Arbeit kritisch anzuschauen, jedoch
ganz bewusst vor dem Hintergrund des gegenseitigen Ergänzens und Unterstützens.
Arbeitsbereiche bauen aufeinander auf, -- Grundstoffe, Verarbeitung und Veredelung hängen voneinander ab. Produktion, Handwerk, Handel haben im Gesamtzusammenhang
jede ihren sinnvollen Platz und können sich in einer Gemeinschaft hervorragend ergänzen.
Wir wollen , dass jede Arbeit gleich geachtet wird, denn wenn jeder seine Fähigkeiten und Fertigkeiten im Sinne der Gemeinschaft einbringt, gibt es keinen Gegensatz mehr zwischen geistiger, künstlerischer, sozialer oder handwerklicher Arbeit.
Weiterentwickeln durch Loslassen – Koordinationsformen in der Ökonomie
Dr.C.Otto Scharmer versteht unter Öko-System-Bewusstsein: "dass ich nicht nur meinen eigenen Wohlstand und meine Lebensqualität maximiere, sondern auch diejenige aller meiner Partner und Mitgestalter.
Dabei hilft es, sich in die Perspektive des Anderen zu begeben. Wie das geht ? Wir haben gelernt,dass dazu ein Prozess erforderlich ist, der die Öffnung des Verstandes und des Herzens und des Willens ermöglicht:
Gemeinsame Wahrnehmung und Willensbildung.
Warum geschieht dies so selten ? Weil der schwerste Schritt das Loslassen ist. Es bedeutet eine Schwelle zu überschreiten, eine Welt loszulassen und eine andere Welt kommen zu lasen, von der wir gar nicht wissen, ob sie überhaupt existiert.….........
Angefangen mit dem Begriff der Natur, die nicht länger als Ressource, sondern als ein zu kultivierendes Öko-System gedacht wird. Weiter über unser Verständnis von Kapital,das nicht mehr als Geld, sondern als kreative schöpferische Kraft des Menschen zu denken ist. Bis zu unserem Verständnis von Technologie – weg von den alten Industrien zu erneuerbaren, sozialen, kommunikativen Technologien, die uns helfen, gemeinsam kreativer zu werden.
Aufbau gemeinsamer kreativer Wahrnehmungs-, Willensbildungs-, und Handlungsfähigkeit.
Die ökonomische Kategorie muss mit Lebensqualität , Naturverträglichkeit und Wohlbefinden verknüpft werden.
Gesamtwirtschaftlich müssen wir die Art und Weise überdenken, wie wir die Wirtschaft koordinieren - weg von Hierarchien, Märkten und Stakeholder-Verhandlungen zu Handlungen, die aus einer gemeinsamen Wahrnehmungs- und Willensbildung entstehen.Die ökonomische Kategorie der Eigentumsrechte muss mit gemeinschaftlichen Rechten , die zukünftige Generationen schützen, erweitert werden.
Wir müssen ausserdem alte, auf Manipulation zielende Kommunikationsformen abbauen und neue Räume für schöpferische Dialoge aufbauen.
Der letzte Schritt betrifft die Umwandlung unserer alten hierarchischen Strukturen hin zur Kultivierung schöpferischer Felder von gleichberechtigter Kooperation."
(auszugsweise) Dr.C.Otto Scharmer